So wichtig sind gesunde Zähne für den Hund

Gesunde Hundezähne: Warum sie für ein vitales Hundeleben entscheidend sind und wie du als Hundebesitzer dazu beitragen kannst.

Wir Menschen wissen es: Zahngesundheit ist in unserem Leben wichtig. Wir putzen jeden Tag unsere Zähne – mindestens morgens und abends – und gehen regelmäßig zum Zahnarzt zur Kontrolle bzw. lassen kaputte Zähne und Zahnfleisch behandeln. Doch auch auf die Zähne seines Hundes sollte man ein besonderes Augenmerk legen, und zwar am besten von Lebensbeginn an. Das Hundegebiss und seine Zähne sind mit das wichtigste Werkzeug für den Vierbeiner, das einen großen Einfluss auf seine Lebensqualität hat. Er nutzt es zum Festhalten, Fressen und Spielen. Man könnte fast sagen, so, wie für uns unsere Hände es sind. Gesunde Hundezähne sind elementar für ein vitales Hundeleben. Warum dem so ist, erzählen wir euch gleich hier. Außerdem: was ihr als Hundebesitzer dafür tun könnt und wie man Zahnschmerzen beim Hund bemerkt.

Das Hundegebiss und der Zahnwechsel

Wie viele Zähne hat ein Hund? Ausgewachsene, vollzahnige Hunde haben 42 Zähne. 20 im Oberkiefer und 22 im Unterkiefer. Diese unterteilen sich in:

  • 12 Schneidezähne – jeweils 6 in Ober- und Unterkiefer,
  • 4 Eckzähne, auch gerne mal Fangzähne genannt – jeweils 2 oben und unten, 
  • 16 Prämolaren, dies sind die Zähne zwischen den Eckzähnen und Backenzähnen – jeweils 8 oben und unten,
  • 10 Molaren, die hinteren Backenzähne – 4 im Oberkiefer und 6 im Unterkiefer.

Warum schreiben wir „vollzahnig“? Nicht jeder Hund ist vollzahnig. Im Laufe des Lebens können natürlich auch Hunde Zähne verlieren, im Alter gezogen bekommen oder von Geburt an nicht alle Zähne ausgebildet haben – Letzteres kann erblich bedingt sein. 

Die verschiedenen Zähne erfüllen verschiedene Aufgaben. Die kleinen vorderen Schneidezähne des Hundegebisses haben nicht nur die ideale Form, um beispielsweise Fleisch von Knochen zu kratzen. Diese Zähne benutzen unsere Fellnasen ebenfalls dafür, sich an ihrem Fell oder der Haut leicht zu knabbern, wenn es juckt, oder um Fellpflege zu betreiben. Es gibt auch Fellnasen, die uns Menschen damit ganz liebevoll am Arm oder Ohr krabbeln können. 

Dass unsere Hunde von Natur aus Fleischfresser – d.h. Carnivoren – sind, merkt man am meisten an ihren langen, mächtigen Eckzähnen. Damit können sie ihre „Beute“ packen, festhalten und das Fleisch abreißen. Die vorderen, kleineren Backenzähne (Prämolaren) unterstützen dabei die Fangzähne, da sie kleiner sind. Das ist super hilfreich zum Fixieren. Die hinteren großen Backenzähne (Molaren) eignen sich perfekt für das Zerteilen von Fleischstücken und das folgende Zerkleinern für den folgenden Verdauungsvorgang. Auch Knochen können mit ihnen gut zerkaut werden. 

Von Geburt aus ist auch der Hundewelpe wie wir Menschen erst einmal zahnlos. Schneller als bei menschlichen Säuglingen bricht bei ihm allerdings bereits bis etwa zur dritten Lebenswoche sein Milchzahngebiss mit den 28 Zähnen (je 14 im Ober- und Unterkiefer) durch. Diese sind äußerst spitz. Das merkt nicht nur die Hundemama, sondern auch wir Welpenbesitzer, wenn der Baby-Vierbeiner mit uns wüst spielt. Aua, das kann richtig wehtun! Je nach Hunderasse (große Hunde eher als kleine) findet der Zahnwechsel dann zwischen dem dritten und siebten Lebensmonat statt. In der Regel treten beim Welpen keine Probleme beim Zahnwechsel auf. Mitunter merken wir Hundebesitzer es nur daran, dass plötzlich kleine, spitze Zähne fehlen und der Welpe an allem herumkaut, was ihm unter die Schnauze kommt. Hier ist es hilfreich, ihm gezielt Dinge zum Nagen anzubieten, bevor er sich an Tischbeinen & Co. zu schaffen macht. Es gibt dafür sogar spezielles Welpenspielzeug zu kaufen. Sollten dennoch Probleme beim Zahlwechsel auftreten, z.B. Zahnschmerzen, Appetitlosigkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen, kann der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Evtl. kommt schon der bleibende Zahn nach, und der Milchzahn darüber hängt noch fest. Am besten ist es, das Welpengebiss selbst in dieser Zeit hin und wieder zu kontrollieren. Dies ist ohnehin sehr sinnvoll, denn wenn ihr jetzt bereits trainiert, dass sich euer Hund spielerisch, problemlos ins Maul schauen und die Zähne kontrollieren lässt, habt ihr es ein ganzes Hundeleben leichter, dies regelmäßig zu tun!

Mit etwas Glück findet ihr vielleicht ein Milchzähnchen eures Vierbeiners und könnt es als Andenken aufbewahren. Danach hat euer Hund sein bleibendes Gebiss mit den 42 Zähnen, und es bleibt hoffentlich sein Hundeleben lang gut in Schuss und gesund.

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Vorsorge und Pflege der Hundezähne

Die Zähne sind ein sehr wichtiges Werkzeug für den Hund, deshalb ist hier vorbeugen besser als heilen. Denn auch Hunde können wie wir Zahnprobleme bekommen. So ist es in jedem Fall empfehlenswert, selbst die Zähne und das Gebiss seines Hundes regelmäßig zu kontrollieren. Am besten gelingt dies, wenn der Hund von klein auf daran gewöhnt wurde, dass sein Mensch dies tut. Das kann man im Welpenalter ganz spielerisch tun. Einige Hundetrainer leiten dies sogar in der Welpenspielgruppe an. Außerdem sollte man einmal im Jahr zum Beispiel im Rahmen der Impfung beim Tierarzt eine Gebisskontrolle machen lassen. Sollte etwas sein, können Maßnahmen wie eine Zahnreinigung, um Zahnbelag und Zahnstein zu entfernen, oder andere notwendige Vorkehrungen frühzeitig eingeleitet werden. Zahn-OPs und auch die Zahnreinigung erfolgen bei Hunden immer unter Narkose. Das ist nicht wie bei uns nur mit einer örtlichen Betäubung zu machen. Unser Tipp: Evtl. kann man es verbinden, wenn beim Hund ohnehin eine Narkose wegen einer anderen Sache ansteht. 

Viele Tierärzte und Hunde-Experten empfehlen das regelmäßige Zähneputzen auch für die Vierbeiner. Von elektrischen Zahnbürsten über wohlschmeckende Hundezahnpasten, Zahnpflegegele, die nur aufgetragen werden müssen und auf enzymatischer Basis zur Plaque-Beseitigung dienen, bis hin zu speziellen zahnreinigenden Zusätzen meist auf Algenbasis für das Trinkwasser gibt es dafür zahlreiche Produkte im Handel. Entscheidend dabei, dass eure Fellnase dies mit sich machen lässt, ist hier ebenfalls ein Training. Am besten von klein auf als Welpe. Bringt hier Geduld und Ruhe mit, um es dem Hund beizubringen. Versucht möglichst frühzeitig, es zum festen Ritual zu machen. 

Will dies alles gar nicht funktionieren, ist es empfehlenswert, dem Hund regelmäßig Kauartikel zur Verfügung zu stellen. Hierzu eignen sich beispielsweise getrocknete Rinderohren oder Luftröhre ohne Zusätze. 

Diese reinigen während des Kauspaßes für den Hund wie von Zauberhand die Hundezähne und trainieren gleichzeitig die Kaumuskeln. 

Zahnschmerzen beim Hund

Zahnprobleme und -schmerzen können nicht nur bei Menschen auftreten, auch unsere Vierbeiner können damit zu kämpfen haben. 

Das Gebiss verrät wie bei uns viel über den Gesundheitszustand der Fellnase. Gesunde, weiße Zähne stehen in der Regel für ein positives Befinden. Bei mangelhafter Zahnpflege leiden Hunde nicht nur häufig unter Mundgeruch, sondern auch unter Zahnstein, entzündetem Zahnfleisch bis hin zum Zahnverlust, häufig verbunden mit echt fiesen Schmerzen. 

Auslöser können beispielsweise falsches Futter, Leckerlis mit Zuckeranteil oder auch eine mangelhafte Zahnhygiene sein. Man kann aber gleichfalls hier eine gewisse genetische Veranlagung oder Zahnfehlstellungen beobachten. 

Hat sich bakterieller Zahnbelag gebildet, kann sich dieser in Verbindung mit den Mineralien des Speichels zu Zahnstein an den Zahnrändern verhärten. Leider können Hunde ebenfalls unter Paradontitis leiden, einer Erkrankung des Zahnhalteapparates. Das Zahnfleisch geht nach und nach zurück durch das Bakterienwachstum auf den Zahnkronen in Verbindung mit Essensresten, die an den Zähnen kleben. In Verbindung mit den Mineralien aus dem Speichel bildet sich dann der Zahnstein. Diese bräunlichen Beläge riechen nicht nur ungut, das Zahnfleisch kann sich auch entzünden, und es löst sich von der Zahnwurzel. Dadurch entstehen tiefe sogenannte Zahntaschen, die wieder einen Ort für weitere Bakterien bilden. Dies kann dann sogar Veränderungen am Kieferknochen verursachen oder auch über den Blutweg in weitere Organsysteme wie Lunge, Herz oder Nieren vordringen und dort gesundheitliche Schäden anrichten.

Übrigens: Karies kommt bei Hunden glücklicherweise eher selten vor. Weil sich Hunde aus Sicht der Zahnärzte besser ernähren als wir! Nämlich wenn es gut läuft, gänzlich ohne Zucker und mit weniger Kohlenhydraten. Außerdem sind ihre Zähne härter als unsere. Ebenso ist ihr Speichel basischer, was Karies verhindert. Das bedeutet allerdings nicht, dass Hunde nicht auch Löcher und kranke Zähne mit Kunststoff- oder Amalgam-Füllungen versorgt bekommen können. 

Hat euer Hund nun Zahnprobleme oder auch Zahnschmerzen, merkt man dies als Hundebesitzer manchmal leider gar nicht sofort! Deshalb ist es wichtig, regelmäßig das Hundemaul selbst zu checken. Das macht ihr am besten, wenn euer Hund auf der Seite liegt in einer ruhigen Situation, vorsichtig und spielerisch zieht man mit dem Finger die Lefzen hoch und checkt die Zähne sowie das Zahnfleisch durch Drücken und leichtes Klopfen. Beobachtet dabei genau das Verhalten eures Hundes. Stellt ihr eine Veränderung fest, kann dies auf Schmerzen zurückzuführen sein. Am besten sucht dann den Tierarzt eures Vertrauens auf und lasst es professionell untersuchen und behandeln. 

Generelle Indizien für Zahnschmerzen beim Hund können beispielsweise die folgenden sein: 

  • Appetitlosigkeit bis zur Futterverweigerung, 
  • Niedergeschlagenheit, 
  • ein trauriger, leidender Blick, 
  • Müdigkeit und Lustlosigkeit, 
  • vermehrter Speichelfluss, 
  • Hund kaut nur noch auf einer Seite des Mauls, 
  • schiefe Kopfhaltung, 
  • Kopfschütteln, 
  • Zähneklappern, 
  • bevorzugt weiches Futter, lehnt Kauknochen ab, 
  • reibt die Schnauze auf dem Teppich 
  • bis hin zu einem auffälligen Kratzen der Schnauze... 
  • Auch starker Mundgeruch ist häufig ein erstes Signal für Zahnprobleme.

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Hilft es für gesunde Zähne, den Hund zu barfen?

Aufgrund von Studien sowie der langjährigen Beobachtung von Tierärzten wird immer wieder deutlich, dass die Zahngesundheit unserer Hunde maßgeblich von ihrer Ernährung beeinflusst wird. Gesundes Futter ist und bleibt einfach die Basis für eine gute Gesundheit auch bei der Fellnase. Hunde, die gebarft werden, d.h. roh gefüttert werden, haben in der Regel weniger schlechte Zähne, weniger Zahnstein und kaum bis gar keinen Mundgeruch. Das Kauen von rohen Fleischknochen und Fleisch ist zum einen nahrhaft und daher gut für die Zahngesundheit an sich, zum anderen werden durch das lange Kauen die Kau-, Nacken- und Schultermuskulatur für die Kräftigung des Gebisses trainiert. Nebenbei werden die Zähne mechanisch und ganz natürlich sowie artgerecht gereinigt, und das automatisch bei jeder Mahlzeit. Außerdem wird das Mikrobiom im Maul des Hundes gefördert und somit sein Immunsystem positiv beeinflusst. Nicht zuletzt weiß man beim Barfen ganz genau, was im Futternapf des Hundes liegt: rohes, frisches Fleisch, Knochen und Innereien, ganz natürlich ohne Zusatz- oder Konservierungsstoffe und vor allem ohne Zuckerzusätze. Ergänzt wird eine Barf-Mahlzeit häufig durch Gemüse und Obst, aber nicht durch Kohlenhydrate.

Die Trockenfutterwürfel sind für eine effektive Zahnreinigung einfach zu klein und enthalten häufig Kohlenhydrate, die in Zucker umgewandelt werden und dieser haftet dann an den Zähnen. Nass- oder Dosenfutter ist zu weich und klebrig für die Zahnreinigung und führt daher eher zu Zahnbelag als härtere Futterstücke. 

Interessanterweise spielt auch die Anzahl der Mahlzeiten für die Zahngesundheit eine Rolle. Denn zwischen den Mahlzeiten findet durch Bewegung, Hecheln des Hundes und den Speichelfluss eine natürliche Zahnreinigung statt. So ist es unter diesem Aspekt betrachtet besser, den Hund nur zweimal am Tag zu füttern als häufiger, und auch die Fütterung von Leckerlis nicht den ganzen Tag über mehrfach erfolgen zu lassen. Blickt man zum Wolf und seinem Fressverhalten, so frisst dieser vielleicht nur einmal am Tag. 

 

Zusammengefasst: Do’s und Dont’s für Hundezähne

Das ist gut für Hundezähne

  1. Wenn ihr die Zähne eures Hundes gesund halten wollt, beginnt mit der Futteranpassung, denn sie ist einfach nachgewiesener Weise zentral: Ideal ist die artgerechte Rohfleisch-Ernährung mit der Barf-Methode.
  2. Regelmäßige Gabe von Kauartikeln ohne Zusätze wie z.B. getrocknete Rinderohren zur Zahnpflege bzw. wenn möglich tägliches Zähneputzen. Eine einfache Zahnbürste reicht dazu vollkommen aus.
  3. Auch spezielle Kauspielzeuge können Hilfe leisten, wenn der Hund gerne damit spielt und daran kaut. 
  4. Regelmäßige Selbstkontrolle des Hundegebisses.
  5. Idealerweise einmal jährlich die Kontrolle des Gebisses und der Zähne beim Tierarzt, ob beispielsweise eine Zahnreinigung vorgenommen werden sollte oder Zähne behandelt/gezogen werden müssen.

Das tut Hundezähnen nicht gut

  1. Tennisbälle – denn kaut der Hund darauf, wirkt die Kunstfaser des Balls wie Schleifpapier auf dem Hundezahn.
  2. Den Hund bitte nicht mit Steinen spielen lassen, das kann die Zähne verletzen bzw. sogar absplittern lassen.
  3. Zerrspiele und das Tragen von schweren Gegenständen insbesondere bei Welpen und Junghunden meiden, denn das Gebiss hat erst ab dem dritten Lebensjahr seine endgültige Stärke erreicht.
  4. Das Kauen von rauem Holz sollte vermieden werden, denn gerade bei schiefen oder lückenhaften Hundezähnen können sich Holzsplitter in den Zahnzwischenräumen verkeilen und auf Dauer zu Verletzungen und Entzündungen führen.
  5. Zucker im Futter oder Leckerlis.
  6. Zu weiches oder kohlenhydratreiches Futter. 
  7. Keine gekochten Knochen füttern – nur rohe, weiche Knochen wie Brustknochen oder Hühnerhälse, die nicht splittern können.

 

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