Es ist wie verhext: Meist passiert es am Wochenende oder Feiertag, dass die Fellnase sich verletzt, Durchfall, Magenprobleme hat oder sonst etwas passiert, wo wir als Hundebesitzer handeln müssen. Dann ist es gut, wenn man vorsorglich eine Hausapotheke für den Hund hat und reagieren kann. Doch was gehört eigentlich in eine solche „Hundeapotheke“ hinein? Hier ein paar Tipps.
1. Verbandsmaterial
Genauso wie beim Menschen sollte man Verbandsmaterial auch für den Hund parat haben. Dazu zählen Polster- oder Verbandwatte, Mullbinden, Mullkompressen und sterile Gazetupfer sowie eine Verbandsschere mit abgerundeter Spitze. Meist ist all das in einem fertigen Paket erhältlich. Super – gerade für den Hund – sind selbsthaftende Binden. Sie sind genial, um Verbände beispielsweise an der Hundepfote leicht und dauerhaft zu fixieren.
2. Desinfektion und Schutz
In der Hundeapotheke sollte ein nicht brennendes Desinfektionsspray oder Jod enthalten sein. Empfehlenswert ist auch Propolis-Tinktur zur Desinfektion. Außerdem ist es immer gut, kleine, saubere Kindersocken dort bereitzuhalten, falls man die Hundepfote mal schützen muss und sie zur Heilung nicht luftdicht verschließen darf. Eine selbsthaftende Binde kann hier auch zur Fixierung der Socke helfen. Wenn man schon Erfahrung mit Pfotenverletzungen hat, ist evtl. ein Hundeschuh dort enthalten.
Gerne lecken Hunde an Wunden, was für die Heilung nicht förderlich ist. Deshalb kann ein sogenannter Halskragen äußerst nützlich sein – gerade nachts. Manchmal bekommt man diese auch nach einer Operation von seinem Tierarzt mit. Unser Tipp: unbedingt aufheben! Für den Notfall ist es sicherlich auch sinnvoll, einen Maulkorb – z.B. aus Stoff – zu haben, um den Hund gut versorgen zu können. Wie sagt man so schön: Nicht mit jedem Hund ist bei Schmerz gut „Kirschen essen“!
3. Instrumente und Hilfsmittel
Neben einer Zeckenzange sollte man für den Hund ein extra Fieberthermometer, eine Pinzette, Einmalhandschuhe und eine Einmalspritze für das Verabreichen von Medikamenten in das Hundemaul in seiner Apotheke für den Hund bereit haben.
Die klassische Taschenlampe, die häufig empfohlen wird, kann durch die Taschenlampenfunktion des Smartphones heute sehr gut ersetzt werden. Das hat sicherlich jeder griffbereit. Diese hilft, wenn man beispielsweise die Ohren inspizieren möchte oder der Hund in einen Stachel oder eine Glasscherbe getreten ist zum genauen Untersuchen.
4. Medikamente
Sinnvoll ist es sicherlich, für Durchfall und Magenprobleme etwas für die Fellnase vorrätig zu haben. Bei Durchfall ist immer die Morosche Karottensuppe oder Flohsamenschalen als Erste Hilfe ratsam. Besorgen sollte man sich auch Kohletabletten zum Binden von Toxinen bei Durchfall.
Isotone Kochsalzlösung kann zur Reinigung bzw. Spülung von Wunden, Nase oder Augen verwendet werden. Bei Wunden kann man Propolis-Tinktur zur Desinfektion verwenden, bei oberflächlichen Wunden Ringelblumensalbe zur Heilung und bei Blutergüssen Retterspitz-Auflagen (bitte beachten Sie hier, die geöffnete Flasche im Kühlschrank aufzubewahren und geöffnet nicht länger als vorgeschrieben zu verwenden). Das Schüßler Salz Nr. 3 Ferrum phos. gilt als Erste-Hilfe-Mittel bei Entzündungen.
Arnika-Globuli sind ein homöopathisches Mittel, das man gerne in der Hausapotheke für den Menschen hat. Es ist ein Mittel bei stumpfen Traumen (Verstauchungen, Zerrungen oder Prellungen). Das kann auch der Fellnase helfen. Vorsicht bitte beim Einsatz bei blutenden Verletzungen, denn dort kann es eine arterielle Blutung fördern statt stillen. Beispiel: Nach einer Zahnextraktion kann es zu starken Nachblutungen kommen.
Als Notfalltropfen oder ebenso hilfreich zur Beruhigung in Stresssituationen können Bach-Rescue-Tropfen Teil der Hausapotheke für den Hund sein.
In Absprache mit dem Tierarzt ist es sicherlich ebenso hilfreich, sich einen Ohrenreiniger/Mittel bei Ohrenentzündung, Tropfen zur Augenreinigung oder bei Augenentzündungen sowie ein generelles Schmerzmittel in der Hundeapotheke bereitzustellen. Auch, wenn man es verwendet, das Zeckenmittel und evtl. eine nächste Ration Entwurmungstabletten vorsorglich anzuschaffen. Das ist aber sehr individuell und muss auf die therapeutische Vorgeschichte des Hundes abgestimmt sein. Wie der Mensch hat häufig auch jeder Hund seine „gesundheitliche Schwachstelle“. Dem sollte man in der Hundeapotheke ebenfalls Vorsorge leisten, um in Notfällen schnell und richtig reagieren zu können.
Ansonsten gilt immer bei Notfällen, den Fachmann (also Tierarzt oder Tierärztin) zu konsultieren. Und: Die Hausapotheke für den Hund sollte – genauso wie die für den Menschen – regelmäßig kontrolliert, ergänzt und aufgefrischt werden! Sie kann zusätzlich mobil als Reiseapotheke für den Hund genutzt werden.