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Warum ist Fett beim Barfen wichtig

Die Bedeutung von Fett und Öl beim Barfen: Ein Gespräch mit Tierheilpraktikerin Sabrina Lingrün.
Warum ist Fett beim Barfen wichtig

Wusstest du bereits wie wichtig Fett und Öl beim Barfen sind? Hierüber haben wir uns mit der Tierheilpraktikerin und Tierernährungsberaterin, Sabrina Lingrün, ausgetauscht.

Graf Barf: Liebe Frau Lingrün, warum ist denn der Fettanteil in der Barf-Futterration so wichtig? Reicht der im einfachen Muskelfleisch nicht aus bzw. auf was sollte man generell achten bei der Zusammenstellung der Barf-Mahlzeit?  

Sabrina Lingrün: Das ist ganz einfach zu erklären: Fett ist der Hauptenergielieferant für den Hund. Wir erkennen das oft in industriellem Nassfutterdosen mit geringem Fettanteil. Die Tiere benötigen hiervon große Futtermengen, um ihren Energiebedarf über das Futter zu decken. Sie werden schlichtweg nicht satt. Im Gegenteil braucht ein Hund deutlich weniger Futter, wenn der Fettanteil ausreichend hoch ist. Zudem erhöht Fett die Schmackhaftigkeit des Futters. Fett wird, anders als bei uns Menschen, von den Tieren auch in großen Mengen sehr gut vertragen, gut akzeptiert und liefert deutlich mehr Energie als Kohlenhydrate (Fette ca. 9 kcal pro g, Kohlenhydrate ca. 4 kcal je g). Ein Mangel an Fetten und Kohlenhydraten kann sogar beim Hund im schlimmsten Fall zu einem Leber- und Nierenproblem führen, da der Körper dann auf den Nutzen von Protein als Energiequelle angewiesen ist. Dabei entstehen Stoffwechselprodukte, die die Organe belasten. Generell sollte man bei der Barf-Ration auf den Gesamtfettwert im Fleisch achten. Ist das Fleisch sehr mager, z. B. Geflügelfleisch ohne Haut, muss mehr Zusatzfett gefüttert werden. Ist das gefütterte Fleisch allerdings schon fettreicher, z. B. Lamm, fällt die Menge an Zusatzfett geringer oder komplett aus.  

Graf Barf: Wie hoch sollte der Fettanteil bei BARF sein? Was muss ich bei der Wahl der Fette beachten? 

Sabrina Lingrün: Der Fettanteil in der Barf-Ration sollte mindestens 15 – 25 % betragen. Bei der Auswahl der Fette sollte man auf das Fettsäurenprofil und die Fettverträglichkeit achten. Gesättigte Fette sind stabiler, da sie mit Wasserstoffatomen gesättigt sind. Wogegen ungesättigte Fettsäuren instabiler sind, da ihre Doppelbindungen nicht komplett mit Wasserstoffatomen gesättigt sind. So können ungesättigte Fette leichter mit Sauerstoffatomen reagieren und oxidieren - auch bekannt als die Lipidperoxidation. Einfach ausgedrückt: Das Fett wird schnell ranzig. Gesättigte Fette sollten in Form von tierischen Fetten zugefüttert werden, z. B. Rinderfett.  

Graf Barf: Was muss ich beachten, wenn ich unterschiedliche Proteinsorten füttere: z.B. Rind, Lamm, Hähnchen oder auch Fisch? 

Sabrina Lingrün: Generell geht man bei der Fütterung von unterschiedlichen Fleisch- und Fischsorten von einem Mittelwert aus, um eine möglichst gleichmäßige Fettfütterung zu erreichen. Dies ist für die Verdauung verträglicher, als an wenigen Tagen hohe Mengen an Fett zu füttern. Man rechnet also den Fettanteil der verschiedenen Fleisch- und Fischquellen zusammen und teilt dies durch die Anzahl der Sorten. So erhält man einen Mittelwert, auf den man dann entsprechend das Zusatzfett berechnen kann. Enthalten alle Sorten bereits ausreichend Fett im Fleisch, entfällt das Zusatzfett. Die Rohfettangabe gehört zu den Pflichtangaben des Herstellers und ist immer auf der Verpackung zu finden. Schwieriger wird es, wenn man das Fleisch lose z. B. vom Schlachthof kauft. Hier muss der Fettanteil im Fleisch geschätzt werden. Ein ausreichender Fettanteil im Fleisch ist dann gegeben, wenn das Fleisch gut marmoriert oder einen deutlichen Fettrand aufweist.  

Graf Barf: Gibt es besondere Lebensphasen, in denen Hunde einen höheren Fettanteil in ihrem Barf-Futter benötigen?  

Sabrina Lingrün: Sportlich sehr aktive Hunde, wie Schlittenhunde, oder säugende Hündinnen benötigen höhere Mengen an Fett. Bis zu 30 % sind das, da sie einen deutlich höheren Energiebedarf haben. Allerdings ist darauf zu achten, den Fettanteil in der Ration langsam zu steigern. Welpen benötigen keine höheren Fettgehalte hier sind 15 % in der Ration ausreichend. In der Rekonvaleszenz kann zur Gewichtszunahme zeitweise ein höherer Fettanteil sinnvoll sein. Bei einer Nierenerkrankung sollte zur Proteinreduktion der Fettanteil in der Ration dauerhaft erhöht werden. Dies sollte der Hundebesitzer aber selbstverständlich mit seinem Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Ernährungsberater genau auf den jeweiligen Hund abstimmen. 

Graf Barf: Wie erkenne ich, dass mein Hund zu wenig Fett zu sich nimmt, was verändert sich dabei an ihm oder ihr? 

Sabrina Lingrün: Da Fett in erster Linie den Energiebedarf des Hundes deckt, wird ein Hund, der zu wenig Fett zu sich nimmt, eine negative Energiebilanz haben. Dies wird sich in Trägheit und Gewichtsverlust zeigen. Ein Mangel an essenziellen Fettsäuren aus Ölen wird zu einem schlechten Fell- und Hautbild mit Schuppenbildung und Juckreiz führen.  

Graf Barf: Was kann ich tun, wenn mein Hund zu viel „Speck“ auf den Rippen hat? Wie halte ich es bei einer „Diät“ mit dem Fettanteil bzw. den einzelnen Barf-Bestandteilen des Futters beim Barfen? 

Sabrina Lingrün: Übergewicht ist häufig die Folge einer falschen Energiebilanz gegenüber dem Aktivitätslevel des Vierbeiners. Soll der Hund also abnehmen, ist zuerst einmal genauer auf die Futtermenge und -zusammensetzung zu schauen. Ebenso sind natürlich auch Leckerlis mit in die Berechnung der aufgenommenen Kilokalorien aufzunehmen. Soll das Tier abnehmen, muss ein Kaloriendefizit erfolgen, damit der Körper seine eingelagerten Fettreserven nutzt. Der Fettanteil wird sich hier weiter an einer Menge von max. 15 % orientieren, kurzfristig kann diese auch auf 10 % gesenkt werden. Wichtig zur Gewichtsabnahme ist, dass die durch das Futter aufgenommene Energie gesenkt wird. Damit es zu keinem Nährstoffmangel wie Vitaminen und Spurenelementen kommt, kann in dieser Zeit der Anteil an Innereien erhöht werden bzw. ein Supplement ergänzt werden. Gleichzeitig ist es sinnvoll, das Aktivitätslevel des Tieres zu steigern. 

Wichtiger Hinweis für Euch von Graf Barf:
Keine Sorge, wegen der Berechnung des richtigen Fettanteils müsst Ihr Euch keinen Kopf machen, wenn Ihr die Graf Barf Menüs in der entsprechend empfohlenen Portionsmenge füttert. Der Fettanteil in den Graf Barf Menüs in unserem Mix ist auf die Futterbedürfnisse nach der Nährwertempfehlung der FEDIAF (The European Pet Food Industry Federation – Empfehlung Nährwerte für den täglichen Bedarf),– www.fediaf.org entsprechend zusammengestellt: Graf Barf Menüs fürs Einfachbarfen!

Graf Barf: Neben dem Fett soll ja zu jeder Barfmahlzeit noch hochwertiges Öl hinzukommen. Warum ist dies wichtig?  

Sabrina Lingrün: Häufig werde ich gefragt, ob Öle auch zu den Fetten gerechnet werden. In Ölen liegen mehr ungesättigte Fettsäuren vor, daher sind diese bei Zimmertemperatur flüssig, aber auch instabiler. Zudem sind Öle meist pflanzlicher Herkunft (Ausnahme Fischöle, Krillöle). Nichtsdestotrotz sind auch diese Öle für den Hund essenziell und müssen über die Nahrung zugeführt werden, da sie der Hund nur gering synthetisieren kann. Das bedeutet, durch Umwandlung selbst herstellen kann.  

Aber: Der Hund schöpft seine Vitamine ausschließlich über den tierischen Anteil im Futter wie den Innereien, Knochen und Fleisch. Dies unterscheidet ihn vom Menschen, der Vitamine über das Gemüse aufnehmen kann. Obst und Gemüse dienen dem Hund in erster Linie als Ballaststoffe, außerdem liefern sie eine Menge an sekundären Pflanzenstoffe, die für die Gesundheit wichtig sind. Eine zusätzliche Gabe an Öl ist daher beim Hund in Verbindung mit Gemüse nicht essenziell, zumal die Barf-Ration ja bereits Fette enthält.  

Dennoch sollte ein entsprechender Anteil hochwertiges Öl den Graf Barf Menü-Mahlzeiten nach dem Auftauen und vor dem Füttern zugegeben werden.

Kennt Ihr schon unser Graf Barf Spezial-Öl, das wir noch einmal verbessert haben. Mehr dazu könnt ihr in unserem Blogbeitrag dazu nachlesen.

Wir danken unserer Expertin Sabrina Lingrün für das Interview.  

Sabrina Lingrün ist zertifizierte Tierheilpraktikerin und Tierernährungsberaterin. Sie absolvierte ihre Ausbildungen in der klassischen Homöopathie, der Mykotherapie, der Traditionellen Chinesischen Veterinär-Medizin, der Phytotherapie und der Ernährung von Hunden und Katzen. Seit der Gründung ihrer Tierheilpraxis bildet sie sich ständig im Bereich der Tierheilkunde und Tierernährung weiter. Die Ernährungsberatung gehört ebenso wie die Gesundheitsberatung zu ihrem regelmäßigen Arbeitsalltag. Frau Lingrün erstellt Ernährungspläne zur Rohfütterung und zu selbstgekochten Rationen für Welpen, adulte Hunde und Senioren – sowohl für gesunde Tiere als auch bei akuten und chronischen Erkrankungen. Neben ihrer Praxistätigkeit unterrichtet sie angehende Tierheilpraktiker an der THP Schule Swanie Simon, Leipzig, und an den Paracelsus Schulen deutschlandweit. Wer mehr über Sabrina Lingrün und ihre Praxis wissen möchte, findet hier weitere Informationen:
https://www.tierheilpraxis-wörth.de

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