Geht es euch auch so? Manchmal möchte man wirklich wissen, was unsere Hunde denken, was sie erinnern, und auf der anderen Seite ist man total überrascht, dass sie anscheinend die Uhr lesen können, wenn es um Futterzeiten geht. Schmeckt ihnen eigentlich alles gut, was man füttert, und futtern manche Hunde wirklich alles, und andere mäkeln schon mal am Hundefutter rum? All diesen Fragen sind wir hier nachgegangen.
Wie lernen Hunde?
Hunde sind durch das Zusammenleben mit uns Menschen zu exzellenten Beobachtern geworden. Ihnen fallen viele Dinge auf, die wir unbewusst, aber anscheinend regelmäßig tun, und sie nutzen dies, um uns „lesen“ zu können sowie darauf zu reagieren. Man weiß ebenfalls, dass Hunde über Verknüpfungen lernen. Deshalb funktioniert das Trainieren von Kommandos gut mit positiven Bestätigungen. Der Hund lernt: Wenn er X auf das Kommando Y tut, bekommt er Z. Generell kann man drei Gedächtnisarten beim Hund unterscheiden. Wichtig für die Erinnerung bei Hunden: Wie nützlich ist für sie das „Wissen“? Insbesondere im Zusammenhang mit Futter können diese Erinnerungen ausgezeichnet und nur mit einem Erlebnis verknüpft werden. Lag beispielsweise an einem bestimmten Platz immer etwas Essbares, so merken es sich Hunde schnell. Unsere Rank-Kiwis im Garten werden zum ersten Frost richtig reif und fallen herunter. Passt das Wetter, dann biegen unsere Hunde zielstrebig zu einer bestimmten Jahreszeit morgens links ab zur Kiwi und beginnen, die Früchte zu suchen, was sie sonst das Jahr über nicht tun.
Semantisches Gedächtnis
Dieses Gedächtnis des Hundes beruht auf den Erfahrungen, die er gemacht hat. Dabei spielt das Langzeitgedächtnis eine Rolle. Ein Beispiel: Ihr bringt eurem Hund einen Trick über Belohnung intensiv bei, frischt ihn danach wieder auf, und der Hund kann sich später sein ganzes Leben daran erinnern und es bei Bedarf anwenden. Das Gelernte ist im Langzeitgedächtnis gelandet, und er kann es auch dann, wenn sich seine Lebensumstände verändern, wieder abrufen.
Episodisches Gedächtnis
Erst im Jahr 2016 hat ein Team um die Tierpsychologin Claudia Fugazza mit Hilfe eines Experimentes erforscht, dass Hunde in der Lage sind, komplexe Erinnerungen abzurufen. Die Studie deutet darauf hin, dass Hunde Erinnerungen, die nicht mit Befehlen in Verbindung stehen, kodieren und sie zu einem späteren Zeitpunkt einbinden können, solange das Kommando dazu innerhalb von etwa einer Stunde abgegeben wurde. Mehr dazu: https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/woran-sich-hunde-erinnern/
Assoziatives Gedächtnis
Hier verbinden die Hunde eine Emotion, die sie erlebt haben, mit einem Ereignis, einer Sache oder einem Ort. Dies können freudige, aber auch unangenehme Dinge sein. Ein Beispiel: Du parkst nur zufällig vor einem Haus, und dein Hund wird unruhig, fiepst vielleicht sogar – so real passiert. Mein Hund war dort in diesem Haus mal über Nacht zur Betreuung und hat sich wohl gar nicht wohl gefühlt. Daraus konnte ich lernen, dass er dort auf keinen Fall mehr von uns hingebracht werden wird, wenn er derart unangenehme Erfahrungen gemacht hat. Ein positives Beispiel: Du ziehst bestimmte Schuhe an, und der Hund springt freudig durch die Gegend. Er verbindet mit deinen speziellen Schuhen, dass jetzt etwas ganz Großartiges passiert: Wir gehen zur Matschwiese, wo immer so viele tolle Hunde-Kumpels zum Spielen sind.
Was heißt dies fürs Futter? Sie merken sich über Verbindungen ein für sie elementar wichtiges Ereignis, ihre Nahrung, den Zeitpunkt und auch was es gibt, sehr leicht. Sie sind von uns Menschen abhängig, wann es welches Hundefutter für sie gibt. Damit beginnen sie bereits als Welpen. Komme ich beispielsweise vom großen Wocheneinkauf, ist für meine Fellnasen klar, dass es nach dem Verräumen der Einkäufe ein ganz tolles Leckerli für sie gibt.
Wie fressen Hunde aufgrund ihrer Erfahrung?
Es gibt Hunde, die futtern wie ein Staubsauger. Sicherlich sind einige davon einfach sehr gierig und fressen alles schnell, was ihnen unter die Hundenase kommt. Das kann sogar rassetypisch sein. Es hängt aber möglicherweise auch damit zusammen, dass sie in der Vergangenheit befürchten mussten, dass ihnen beim Essen jemand dazwischenfunkt, das Futter sogar streitig gemacht hat oder wegnimmt. Hunde mit schlechter Futtererfahrung verteidigen sogar ihr Futter. Andere trauen sich gar nicht erst an den Futternapf, wenn jemand in der Nähe ist. Das kann großen Stress für den Vierbeiner bedeuten.
So ist es hilfreich, seine Fellnase an einem ruhigen, ungestörten Ort zu füttern und beim Fressen nicht zu beachten oder gar zu stören. Unsichere Hunde, die im Rudel leben, füttert am besten getrennt.
Für die Fellnasen selbst ist es aber äußerst sinnvoll, sich Futterzeiten zu merken. Sie können nicht die Uhr lesen, aber sie haben ein Zeitgefühl und merken sich die Futterzeiten anhand von gewissen Bedingungen oder Ereignissen. Zum Beispiel Sonnenaufgang, ihr Mensch steht auf und geht in die Küche, sagt nur „So“... Viele Hundetrainer raten deshalb dazu, gleich zu Beginn keine festen Futterzeiten und Rituale einzuführen, denn dann kann euer Haustier schon mal recht aufdringlich und fordernd werden, wenn der gelernte Zeitpunkt erreicht ist. Also am besten „irgendwann“ am Vormittag und „irgendwann“ am Abend füttern.
Hunde lernen auch schnell, wo ihr Futterplatz ist. Sogar im Rudel funktioniert das, dass jeder Hund an seinen speziellen Futternapf geht, den er gelernt hat.
Sicherlich ungewöhnlich für uns, aber für Hunde hat Fressen auch etwas mit Hierarchie zu tun. Der Stärkste frisst zuerst. Dies kann man für das Füttern eines Hunderudels nutzen, um Ruhe in die Hundebande zu bringen.
Was mögen Hunde besonders gerne futtern?
Hunde arbeiten bei dem, was sie gerne mögen und was nicht, stark über den Geruch – viel intensiver als wir Menschen das tun. Sie futtern daher auch schon mal unterwegs Dinge, die ihnen nicht gut bekommen und für uns auch extrem ekelig sind. Zwei Dinge können hier helfen: Erstens füttert man die Fellnase vor der Gassirunde (zwischen Futter und Gassi sollte allerdings mindestens eine Stunde liegen, damit das Risiko einer Magendrehung minimiert wird). Und zweitens bringt man dem Hund ein Abbruchsignal bei.
Bedenkt aber dabei, dass für eure Fellnase nicht unbedingt Hunger der Antrieb der Plünderung des Mülleimers, Komposthaufens oder sonstiger Dinge in freier Wildbahn ist, sondern die Lust am „wohlriechenden“ Fund! Das ist schwer abzutrainieren. Ein cooler Ersatz für den Hund kann grüner Pansen sein, den wir Barfer ohnehin regelmäßig füttern. An alle, die noch keinen Pansen füttern: Probiert es einfach mal aus. Bei unseren Pansen-Würfeln hält sich der menschliche Ekelfaktor auch in Grenzen – versprochen!
Was mögen Hunde nicht futtern?
Es gibt Gerüche von Dingen, die wir Menschen als lecker empfinden, die eure Fellnase allerdings gar nicht mag und ablehnt, weil sie zu intensiv sind. Sie erzeugen in der Hundenase quasi eine Überdosis an Geruch. Dies sind beispielsweise Essige, die auch zum Teil in Reinigungsmitteln enthalten sind, Gewürze, wie insbesondere scharfe Gewürze (Pfeffer, Chili & Co.), Zitrusfrüchte (Ausnahme sind hier Mandarinen) und last but not least ätherische Öle, die wir Zweibeiner schon mal gerne in Duftlampen oder Ähnlichem nutzen.
Nun könnt ihr vielleicht einwenden, dass euer Hund darauf gar nicht so empfindlich reagiert. Das kann schon sein, denn auch ein Hund gewöhnt sich im Laufe der Zeit und dem Zusammenleben mit uns an Gerüche. Aber angenehm sind sie dennoch nicht für die Fellnase. Mutet sie ihr einfach nicht zu, das tut ihr gut.
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Was tun, wenn der Hund am Futter mäkelt?
Oft liest man, dass der Hundebesitzer selbst das Futtermäkeln fördert, wenn er seinem Liebling etwas anderes anbietet, falls er das eine Futter verweigert und nicht frisst. Der Vierbeiner wartet dann lieber auf etwas Besseres. Passiert das, dann wird er schnell lernen: Fresse ich das nicht, bekomme ich etwas anderes! Der häufige Rat: Man soll den Vierbeiner dann am besten hungern lassen, bis er das gewöhnliche Futter aus Hunger doch frisst. So weit, so gut – aber funktioniert das immer?
Einem gesunden, erwachsenen Hund macht ein Fastentag nichts aus. Bei Welpen, die im Wachstum sind, sollte man das hingegen nicht tun. Ihr solltet aber unbedingt auf Dauer sicherstellen, dass hinter der Futterverweigerung nicht ein gesundheitlicher Grund steckt. Hier kann ein Check beim Tierarzt Gewissheit geben. Generell gilt: Genauer hinschauen, was der Hund verweigert. Beispielsweise kann es beim Barfen schon mal vorkommen, dass eure Fellnase die Innereien nicht mag und aussortiert. Diese sind aber mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen wichtig für eine ausgewogene Barf-Hundeernährung.
Vielleicht schafft ihr es, dass euer Hund beispielsweise die Innereien aus der Hand gefüttert oder kleingeschnitten im Napf doch frisst. Möglicherweise mag er nur manche Innereien-Sorten nicht. Ein Trick kann auch sein, die Futterbestandteile zu pimpen. Hier sollte man aber gewiss nicht übertreiben! Ein kleiner Klecks laktosefreier Joghurt oder Hüttenkäse kann dennoch vielleicht helfen, einen Würfel gesunde Leber schmackhafter zu gestalten.
Stellt ihr auf Barf um, kann es sein, dass es für einige Fellnasen erst mal ungewohnt ist, das frische Futter zu fressen. Es riecht anders, hat eine ungewohnte Konsistenz, und – nicht zu unterschätzen – es enthält keine Geschmacksverstärker. Das Pimpen kann euch hier über die ersten Mahlzeiten helfen.
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