Wie merkt man Schmerzen beim Hund?

Wenn der beste Freund leidet: Schmerz erkennen und richtig handeln – Eine Anleitung für Hundebesitzer, die die Anzeichen bei ihrem Hund verstehen möchten.

Dein Hund verhält sich anders als sonst, und du bist dir nicht sicher, was er hat? Manchmal ist es als Mensch nicht einfach, die Anzeichen von Schmerzen richtig zu erkennen. Warum das so ist, welche Hinweise oder Verhaltensweisen es beim Hund auf Schmerzen gibt und was man dann tun sollte, darum möchten wir uns in diesem Beitrag kümmern.

Meine Fellnase tobt doch noch mit seinem besten Kumpel durch die Gegend... Dies ist leider kein absolut sicheres Zeichen, dass dein Hund schmerzfrei ist. Schmerzen bei Hunden erkennen ist mitunter nicht einfach. Im Gegensatz zu uns Menschen, die offen über Schmerzen sprechen können und sich auch selbst Schmerzursachen erklären und sich dementsprechend verhalten können, können Hunde das alles nicht. Im Gegenteil: Hunde verbergen sogar häufig Schmerzen und Unwohlsein. Das tragen sie noch von ihren Vorfahren, den Wölfen, in sich. Denn wer in einem Wolfsrudel Schwäche zeigt, macht sich verwundbar. Und das ist gefährlich für das Tier selbst wie für das Rudel. Kranke Tiere können sogar aus einem Rudel ausgeschlossen werden. Dies steckt tief verankert auch in unseren Haustierhunden. Sie lassen es sich nicht so schnell anmerken, dass sie sich unwohl fühlen und Schmerzen haben. Viele Hunde ziehen sich bei Schmerzen daher sogar zurück.

 

Generell gilt: Wartet nicht, wenn ihr euch unsicher seid, was mit eurem Hund ist bzw. weshalb er Schmerzen hat. Bitte sucht den Tierarzt eures Vertrauens auf und klärt ab, was los ist. Die Tierärztin oder der Tierarzt können euch am besten weiterhelfen. 

 

Eine eingehende Untersuchung und die Erfahrung des Arztes – evtl. ein Röntgenbild, Ultraschall oder Bluttests, wenn nötig -, kann professionell Klarheit liefern, was eurem Liebling fehlt, Schmerzen lindern und Sicherheit bieten.

Der wichtigste Tipp zur Erkennung von Schmerzen!

Wir liebenden Hundebesitzer möchten, dass es unserem Vierbeiner gut geht, er ein schönes Leben hat, ein gesundes, leckeres Hundefutter bekommt und vieles mehr. So möchten wir natürlich auch, dass die Fellnase gesund ist. Leider gehören Schmerzen und deren Auslöser leider zu einem Hundeleben dazu – wie bei uns. Ob Welpen oder alte Hunde, es ist wichtig, sie aufmerksam zu beobachten, wenn ein verändertes Verhalten zutage tritt. Je länger man seinen Vierbeiner kennt, desto einfacher wird das sicherlich. Dieser Punkt ist die Voraussetzung für das Erkennen aller typischen Symptome, die wir hier gleich aufführen werden! Alles, was von der vorherigen Norm abweicht, kann ein Zeichen für Schmerzen sein.

Generell unterscheidet man wie bei uns Menschen akute Schmerzen – also plötzlich auftretende Schmerzen, die eine konkrete Ursache haben und leichter zu erkennen sind – und chronische Schmerzen – die sich mit der Zeit schleichend entwickeln, daher nicht so einfach zu erkennen sind und häufig lange unerkannt bleiben. Zu chronischen Schmerzen zählen solche, die länger als drei Monate andauern, wie zum Beispiel Arthrose, rheumatische Erkrankungen, Nervenschmerzen nach einem Bandscheibenvorfall oder Schmerzen durch Krebserkrankungen.

Anzeichen dafür, dass dein Hund Schmerzen hat – die nonverbale Kommunikation

  • Veränderte Bewegungsabläufe: Der Hund humpelt; mag nicht mehr auftreten; sich nicht mehr hinlegen; legt sich hin, mag aber nicht mehr sitzen; das Aufstehen fällt ihm schwer; schleift die Krallen beim Laufen; sitzt anders als normal; liegt nur auf einer bestimmten Seite; mag keine Treppen laufen; bis hin zu Vermeidungsverhalten, z.B. springt nicht mehr aufs Sofa oder ins Auto, was sonst kein Problem war...
  • Veränderte Körperhaltung: Der kranke Hund zittert; macht gar einen Katzenbuckel; läuft mit seltsam gesenktem Kopf; klemmt die Rute ein; ist wackelig auf den Beinen; zeigt gar die sogenannte Gebetsstellung*...
  • Verändertes, untypisches Verhalten: Der Hund möchte nicht mehr spielen wie sonst; ein einst freundliches, zugewandtes Tier wird defensiv, schnappt bei Berührung oder wird gar aggressiv; liegt teilnahmslos auf seinem Platz und ruht sehr viel mehr als normal; möchte keinen Körperkontakt; winselt; hat weniger Energie; permanentes Kratzen; sucht dunkle Räume auf...
  • Verändertes Fress- und Trinkverhalten: Der Hund frisst schlecht oder gar nicht; hat Durchfall oder Erbrechen; trinkt zu viel oder gar nicht; selbst das Lieblings-Leckerli wird nicht gefuttert; hat einen aufgeblähten, festen Bauch…
  • Veränderte Atmung: Die Fellnase atmet flach; schnell oder schwer; hechelt scheinbar grundlos; ist unruhig; findet keine Ruhe; zeigt eine beschleunigte Herzfrequenz...
  • Übermäßiges Schlecken, Schmatzen und Lecken: Es gibt Hunde, die bei Schmerzen schmatzen oder sich die Lefzen unnatürlich lecken. Ein dauerhaftes Lecken beispielsweise einer Pfote an einer bestimmten Stelle ohne erkennbaren offensichtlichen Grund kann ebenso auf tieferliegende Schmerzen hindeuten.
  • Augen und Blick: An einem veränderten Blick oder an den Augen selbst kann man Schmerzen beim Hund erkennen. Die Augen können zum Beispiel blutunterlaufen sein, oder der Hund kann schielen. Tränende Augen sind eventuell ein Hinweis für einen störenden Fremdkörper oder eine Entzündung im/am Auge.
  • Fell und Körper: Das Fell ist ungewöhnlich schuppig, glanzlos, struppig oder fettig, was sonst nicht der Fall war. Der Körpergeruch hat sich verändert. Die Fellnase hat Muskulatur verloren. Die Muskeln sind verspannt oder verhärtet.

Bei einem Verdacht könnt ihr euren Hund nach einer Streicheleinheit im Liegen behutsam abtasten – insbesondere Bauch, Pfoten, Rücken, Nacken und Hals – und erkunden, wo der Schmerz herkommen kann. Zähne und Schleimhäute ebenfalls vorsichtig kontrollieren.

Mögliche Ursachen, die für Hunde schmerzhaft sind

  • Rückenprobleme bis hin zum Bandscheibenvorfall, Gelenkschmerzen, Rheuma, Arthrose, aber auch natürlich Brüche, Zerrungen oder Verstauchungen
  • Bauchschmerzen, Magen-Darm-Probleme z.B. aufgrund von Futterunverträglichkeiten, Allergien bis hin zu Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, des Magens oder Darms, aber auch Verstopfung (z.B. durch das Verschlucken eines größeren Fremdkörpers – ein banaler Pfirsichkern hat schon fast zu einem Darmverschluss geführt), Vergiftungen
  • Blasen- und Harnwegsinfekte
  • Kopfschmerzen, Ohrenentzündungen oder Zahnentzündungen
  • Probleme mit der Analdrüse
  • Symptome bei Krebserkrankungen
  • ...

Möglichkeiten der Schmerzbehandlung

Zu vermeiden ist der gut gemeinte Einsatz von Hausmitteln oder gar menschlichen Medikamenten für den Hund ohne Abklärung mit dem Tierarzt. Nicht alles, was uns Menschen hilft, hilft auch eurer Fellnase. Im Gegenteil, viele menschliche Medikamente sind für den Hund sogar giftig, und die Dosis passt nicht für den Hundeorganismus. 

Euer Tierarzt kann hingegen diverse Medikamente und auch Schmerzmittel auf Basis seiner Diagnose für euren Hund bereitstellen, die helfen, Schmerzen zu lindern und die Ursache zu beseitigen. Denn um unnötiges Leid zu vermeiden, dürfen Schmerzen euren Liebling nicht belasten.

Begleitend dazu können je nach Krankheit Maßnahmen wie Physiotherapie, Akupunktur, Osteopathie, aber auch Hausmittel wie Kühlkompressen oder Wärmedecken helfen, eurer Fellnase das Leben zu erleichtern. 

 

Tipp zur Vorbereitung für den Termin beim Tierarzt: 

Notiert euch, welche Schmerzanzeichen euer Vierbeiner zeigt und bei welchen Situationen sie auftreten! Selbstgedrehte Videos mit dem Smartphone zum Hundeverhalten können für den Arzt zusätzlich sehr hilfreich sein. 

 

Zahnschmerzen

Zahnschmerzen tun besonders weh! Bei Hunden, gerade bei älteren, ist es aber leider oftmals so, dass man die Zahnschmerzen nicht gleich bemerkt. Schlimmstenfalls leidet das Tier tage-, wochenlang oder noch länger an diesen Beschwerden. Eine regelmäßige Zahninspektion des Tierarztes oder auch von euch selbst ist daher empfehlenswert. Denn: Nicht erkannte Zahnprobleme oder Entzündungen im Kiefer sind nicht nur schmerzhaft, sondern können unbehandelt als Entzündungsherde Bakterien ausstreuen und weitere schwere Schäden an Herzklappen, Nieren und anderen Organen hervorrufen.

Zur Vorsorge sollte man auf die Zahnhygiene bei der Fellnase achten. Beispielsweise die Hundezähne regelmäßig putzen, Zahnstein, wenn nötig, entfernen lassen oder dem Vierbeiner zahnpflegende Knabberprodukte anbieten. 

Wie geht eigentlich Fiebermessen beim Hund?

Fieber misst man beim Hund zuverlässig nur rektal – also im Po des Hundes! Im Ohr erhält man kein verlässliches Ergebnis. Die Normaltemperatur eines erwachsenen Hundes liegt zwischen 37,5 und 39 Grad. Bei einem Welpen bis 39,5 Grad. Ab 40 Grad spricht man von Fieber. Hilfreich ist es, für die Fellnase ein extra klassisches Fieberthermometer im Haus griffbereit zu haben.

* Gebetsstellung

Die Gebetsstellung beim Hund ist ein Anzeichen für sehr ernsthafte Beschwerden im Bauchbereich. Sie gilt als starkes Krankheitszeichen, nicht nur als Entlastung bei einfachen Bauchschmerzen! Wenn dein Hund dieses Symptom zeigt – bitte nicht mit harmlosem Verhalten zur Spielaufforderung verwechseln –, müsst ihr von einem tiermedizinischen Notfall ausgehen. Das Tier versucht, sich durch dieses Strecken in der Gebetsstellung eine Schmerzentlastung im Bauchbereich zu verschaffen. 

Dies sieht wie folgt aus: Der Hund steht auf den Hinterläufen, die Vorderläufe sind weit nach vorne gestreckt. Wenn dein Hund dazu einen aufgeblähten Bauch hat und dabei unruhig hin und her läuft, wenn ihm kein Platz recht ist, und/oder häufig zwischen Liegen, Stehen und Umhergehen wechselt oder auch noch einen Katzenbuckel zeigt, ist es sehr ernst. 

 

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